Umgang mit dem Förderschwerpunkt „Sprache“

Schon während der Kindergartenzeit zeigt sich häufig bei Kindern mit umfassenden sprachlichen Förderbedürfnissen, dass insbesondere in den ersten Schuljahren eine gezielte spezielle Förderung nötig sein wird.

Die Erich Kästner-Schule bietet Kindern, deren Förderbedarf vorrangig im Bereich Sprache liegt, eine gezielte Förderung mit entsprechend konzeptioneller Ausrichtung. Die Kinder werden in einem sprachtherapeutisch orientierten Unterricht gefördert. 

Rahmenbedingungen

Unsere Leitlinie bildet das Kind mit seiner individuellen Ausgangslage. Unsere wichtigsten Rahmenbedingungen hierfür sind:

–          kleine Klassen (bis 14 Kinder)

–          möglichst hohe Doppelbesetzung (2 Lehrerinnen in einer Klasse)

–          ggf. Festigung der Unterrichtsinhalte der 1. und 2. Klasse durch Wiederholung im 3. Jahr

Auf Grund des unterschiedlichen Entwicklungsstatus der Kinder ist eine Förderung innerhalb von homogenen Lerngruppen phasenweise sinnvoll. Aus diesem Grund erfolgt die Förderung im Klassenverband ergänzt durch:

–          innere Differenzierung

–          individuelle Förderung

–          äußere Differenzierung

–          klassenübergreifende Förderung

Kinder mit weiteren Förderbedürfnissen (z.B. Lernen) können von diesem Unterrichtskonzept partizipieren.

Schriftspracherwerb

Insbesondere bei Kindern mit sprachlichen Förderbedürfnissen ist der Schriftspracherwerb gefährdet. Eine differenzierte regelgerechte Vorgehensweise bei der Vermittlung der Schriftsprache ist dabei von hoher Bedeutung. Besondere Schwerpunkte sind dabei:

–          speziell abgestimmtes Rechtschreibkonzept

–          LRS-Förderung

–          spezifische Maßnahmen beim Leselernprozess

Das erste Schuljahr

Innerhalb des ersten Schuljahres werden unter anderem alle wichtigen Grundbausteine für das Kind gesetzt. Entscheidend für einen erfolgreichen Schulstart ist eine umfassende Eingangsdiagnostik. Auf dieser aufbauend ist der gesamte Unterricht ausgerichtet.

Der Unterricht der ersten Klasse ist  strukturiert sich durch

–          täglich wiederkehrende Rituale

–          kurze, handlungsorientierte Unterrichtsphasen

–          kurze Bewegungsspiele

–          freie Spielzeiten

Mehr Zeit zum Lernen

Die Unterrichtsinhalte der Klasse 1 und 2 der allgemeinen Schule können bei Notwendigkeit durch Wiederholung der 2. Klassenstufe gefestigt werden.

Auf diese Weise können die Unterrichtsinhalte der Rahmenrichtlinien entsprechend den Förderbedürfnissen der Schüler ausführlich aufbereitet werden.

Unterrichtsprinzipien in den Kernfächern

 Deutsch

–          ausführliche Übungen in der phonologischen Bewusstheit (z.B. Reimen)

–          verlangsamte Buchstabeneinführung

–          fortwährende Hörübungen zur Unterscheidung von Lauten

Mathematik

–          basale Förderung in der Pränumerik

–          Versprachlichung mathematischer Prozesse

–          Auswahl verschiedener Anschauungsmaterialien

Weitere Schullaufbahn

Die Erich Kästner-Schule im Schwerpunkt Sprache ist eine Durchgangsschule im Primarbereich, die nach den Richtlinien der allgemeinen Schule unterrichtet. Zum Erlernen dieser Inhalte stehen hier bei Notwendigkeit maximal fünf statt vier Grundschuljahre zur Verfügung.

Trotz der vielfältigen Förderbedürfnisse erreichen die Kinder in der Regel die Kompetenzerwartungen der Jahrgangsstufen. Eine Rückführung in die Grundschule ist individuell möglich. Sollten die sprachlichen Förderbedürfnisse noch nicht kompensiert sein, ist eine Beschulung bis zur 4. Klasse sinnvoll. Die Kinder haben dann wie die Regelschulkinder die Möglichkeit einer Beschulung an den allgemeinen weiterführenden Schulen. Die Beratung zur Auswahl der passenden Schulform erfolgt wie in der Grundschule durch die Klassenlehrerin.

Besteht weiterhin sonderpädagogischer Unterstützungsbedarf, gibt es die Möglichkeit einer Beschulung an Förderschulen in der Sekundarstufe oder inklusiven Förderung an einer allgemeinen Schule.