!Respect steht auf dem Stundenplan

In der Erich Kästner-Schule findet ein zweiwöchiges !Respect-Sozialtraining statt. Bei dem Verhaltenscoaching wird auf spielerische Art und Weise ein wertschätzendes Miteinander geschult, das von der Techniker Krankenkasse im Rahmen des Förder­programms „Gesunde Schule“ finanziell unterstützt wird.

Wer im Schulunterricht Angst vor der großen Pause hat, kann sich nur schwer auf den Lernstoff konzentrieren. Streit auf dem Schulhof, Beleidigungen auf dem Weg ins Klassenzimmer, Hänseleien nach einer falschen Antwort – viele Kinder machen solche Erfahrungen. Laut einer Studie des Instituts für Schulentwicklungsforschung (IFS) an der Technischen Universität Dortmund aus dem Jahr 2024 macht jedes zweite Grundschulkind in Deutschland Erfahrungen mit Ausgrenzung und Gewalt. Das wirkt sich negativ auf das Lernen aus. Um dem entgegen­zuwirken, sollten Kinder früh und altersangemessen sozial-emotionale Kompetenzen entwickeln.

Schulung eines wertschätzenden Umgangs

Der gemeinnützige Verein !Respect fördert mit seinem Trainingsprogramm zum sozialen Lernen diese Fähigkeiten. Hier lernen Grundschüler*innen auf spielerische Art und Weise, anderen respektvoll zu begegnen und Konflikte ohne körperliche Gewalt zu lösen. Mit !Respect wird der Zusammenhalt aller Kinder im Klassenverband gestärkt, und die Schulatmosphäre verbessert sich noch einmal deutlich.

Das !Respect-Sozialtraining wird nun erstmalig in der Erich Kästner-Schule durchgeführt. Im Rahmen der Präventionsmaßnahme werden 8 Klassen der Alfelder Förderschule jeweils drei Doppelstunden lang geschult. Dabei machen sie mit !Respect-Trainer Abou Cham jede Menge Übungen zur Förderung ihrer Kooperations- und Kommunikationsfähigkeiten. Mit bewegungs­reichen Übungen lernen die Schüler*innen auf spielerische Art und Weise, was sie beachten sollten, damit sie in einem Konflikt ernstgenommen werden. Und wie sie verbal reagieren und welche Körperhaltung sie dabei am besten einnehmen sollten, wenn jemand ihre Grenzen verletzt. Die Kinder werden dazu animiert, in unterschiedlichsten Gruppenkonstellationen gemeinsam Aufgaben zu lösen. Dabei lernen sie, dass sie sich in den meisten Streitfällen zunächst selbst behaupten können und dass sie sich erst bei weiterer Eskalation in einem letzten Schritt fremde Hilfe holen sollten. Mit der Erfahrung, wie man Konfliktsituationen gut selbst lösen kann, wird das Selbstbewusstsein der Schüler*innen ungemein gestärkt.

Professionelle Coaches wie Cham führen das !Respect-Sozialtraining seit neun Jahren an über 70 niedersächsischen und bundesweit an mehr als 100 Schulen durch und tragen dort zu einem besseren Schul- und Lernklima bei.

Training und Fortbildung aller am Bildungsprozess Beteiligten

Im !Respect-Projekt werden die Kinder und Jugendllichen der Erich Kästner-Schule von ihren Klassenlehrer*innen begleitet. Auch alle anderen Lehrkräfte und pädagogischen Mitarbeiten­den hospitieren bei dem Kindertraining. Durch die Einbeziehung in die Schulung lernt das Schulteam, wie man einheitlich präventiv und intervenierend bei Konflikten wirksam werden kann. Darüber hinaus nimmt das gesamte Kollegium an einer mehrstündigen Fortbildung teil, die an zwei Nachmittagen stattfindet. Und auch die Eltern werden im Rahmen eines Infoabends in das Projekt miteinbezogen. In diesem Dreiklang von Kindern, Kollegium und Eltern lässt sich dann gemeinsam Gewalt und Mobbing entgegenwirken.

Förderung durch Techniker Krankenkasse

Die gesamte Schulgemeinschaft der Alfelder Förderschule freut sich über die Projektförderung der Techniker Krankenkasse, denn man ist überzeugt, dass die Präventionsmaßnahme die Pausen nicht nur für die Kinder, sondern auch für das Kollegium entspannter werden lässt.

Die Techniker fördert Projekte wie das des !Respect e. V. im Bereich „Gesunde Schule“: Projekte, die das gemeinsame Ziel verfolgen, Prävention und Gesundheitsförderung nachhaltig in der Lebenswelt Schule zu verankern. Denn so wird die Grundlage dafür gelegt, dass alle Beteiligten in der Lebenswelt Schule gesund lernen, leben oder arbeiten können.